Schlossplatz mit Schlossbrunnen- und treppe

Gästeführungen

Gästeführungen

Die ehemalige Garnisonsstadt Pirmasens hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Diese lässt sich am besten bei einer der vielfältigen und abwechslungsreichen Gästeführungen erleben.

Zusammen mit dem Pirmasenser Stadtarchiv bieten die städtischen Gästeführer/innen thematische Führungen zu unterschiedlichen Themen an, begonnen bei der klassischen Historischen Stadtführung rund um die Landgrafenzeit und das aufkommende Schuhhandwerk bis zur kindgerechten „Tierführung“, die das Vorzeigesymbol der Stadt Pirmasens, den Stier, thematisiert und weitere im Stadtbild verborgene „Tierarten“.

Eine Zeitreise durch das Pirmasens von gestern und heute bieten die Führungen, die Bezug auf die baulichen Veränderungen in Pirmasens nehmen. Dabei werden nicht nur die Schicksalstage der Bombardierung thematisiert und der damit einhergehende Wiederaufbau, sondern auch bauliche Veränderungen der heutigen Zeit, wie zum Beispiel das Forum Alte Post oder das Rheinbergergebäude, in dem sich heute das Dynamikum befi­ndet.

Die Führungen sind für Jung und Alt geeignet. Verbringen Sie einen gemütlichen oder auch dynamischen Tag in Pirmasens, zum Beispiel mit einer Treppenführung durch die Siebenhügelstadt.

Attraktiv für Einzelpersonen sind zudem die Offenen Führungen. Jeden ersten Samstag im Monat, von Februar bis November, werden unterschiedliche Aspekte der Stadtgeschichte beleuchtet. Treffpunkt und Thema werden in der regionalen Presse und auf der städtischen Homepage bekannt gegeben.

 

Die Pirmasenser Stadtführungen im Einzelnen

Historische Stadtführung

1. Historische Stadtführung

Die klassische Historische Stadtführung bietet einen weitreichenden Einblick in die Geschichte von Pirmasens, von der Gründung bis zur Landgrafenzeit und der Entwicklung der Schuhindustrie. Sie ist besonders geeignet für Gruppen, die Pirmasens zum ersten Mal besuchen oder Ihre Heimatstadt näher kennenlernen wollen. Schwerpunkt der Führung ist der Stadtgründer Ludwig IX., der Pirmasens zur Residenzstadt erhob.

Schlabbetour

2. „Schlabbetour“

Eine historische Stadtführung der etwas anderen Art ist die „Schlabbetour“, die den Schwerpunkt auf die Pirmasenser Schuhindustrie und die Entwicklung des Schuhhandwerks und Handels setzt. Die „Schlabbetour“ greift dabei auch die neueren Thematiken, wie zum Beispiel die Umnutzung der ehemaligen Schuhfabrik Rheinberger oder der Alten Post auf.

Kirchenführung

3. Kirchenführung

Die innerstädtischen Kirchen und ihre Geschichte sind das Thema der Pirmasenser Kirchenführung. Neben den ältesten Kirchen, der Lutherkirche in der Fußgängerzone und der Johanneskirche in der Nähe des Exerzierplatzes, steht natürlich auch die größte Kirche von Pirmasens, St. Pirmin, benannt nach dem Namenspatron von Pirmasens, auf dem Programm der Kirchenführung. Ursprünglich protestantisch geprägt, entstand nach 1900 die katholische Pirminiuskirche, die heute ein Wahrzeichen von Pirmasens darstellt. In der Nähe befi­ndet sich das Nardinihaus, das auf den Seligen Paul Josef Nardini (1821-1862) zurückgeht, der durch sein soziales Wirken die Geschichte von Pirmasens maßgeblich prägte.

Jüdische Gemeinde

4. Die jüdische Gemeinde in Pirmasens

Die Stadt Pirmasens hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schicksale von Menschen, die durch das nationalsozialistische Regime verfolgt und ermordet wurden, in Erinnerung zu halten. Dafür wurde im Jahr 2014 das Stelendenkmal im Bahnhofsbereich von Pirmasens errichtet. Neben der zentralen Gedenkstätte sieht das Projekt Erinnerungstafeln vor, die im Stadtbild an die individuellen Schicksale der Opfer erinnern. Auf acht Stationen gibt die Führung einen Einblick in die Geschichte der jüdischen Gemeinde, von ihren Anfängen bis zu den Repressionen durch die Nationalsozialisten.

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Mobilität im Wandel

5. Die Pirmasenser Straßenbahn: “Mobilität im Wandel”

Die Pirmasenser Straßenbahn, im Volksmund liebevoll „Funkeschees“ genannt, prägte ab 1905 das Stadtbild. Mit ihren sechs Wagen fuhr sie vom Bahnhof durch die Innenstadt bis zum Krankenhaus, bis sie 1943, durch das zunehmende Beförderungsaufkommen in ihrer Kapazität erschöpft, von Oberleitungsbussen ersetzt wurde. Die Führung legt Akzente auf die Zeit der Jahrhundertwende und führt entlang einiger der ehemaligen Haltestationen. Unter dem Thema „Mobilität im Wandel“ werden auch weitere Entwicklungen im Pirmasenser Verkehrswesen aufgezeigt.

Stadtplätze

6. Pirmasenser Stadtplätze: Schauplätze der Geschichte

An kaum einem anderen Ort wird die Geschichte einer Stadt sichtbarer als an den Stadtplätzen, sowohl was die historischen Ereignisse betrifft als auch die baulichen Veränderungen. Der heutige Exerzierplatz trägt seinen Namen durch eine Leidenschaft des Landgrafen, nämlich der Leidenschaft des Exerzierens, was die Hauptbeschäftigung seiner zahlreichen Grenadiere war. Seit der Landgrafenzeit hat sich das „Herz von Pirmasens“ kontinuierlich verändert, bis zur heutigen Gestaltung, die unter dem ehemaligen Pirmasenser Oberbürgermeister Karl Rheinwalt ausgeformt wurde. Vom Schloßplatz über den Exerzierplatz reicht die Stadtplätze-Führung bis zum Joseph-Krekeler-Platz am Forum Alte Post und spannt so den Bogen über die Anfänge von Pirmasens bis in die neueste Zeit.

Treppenfrührung

7. Dynamische Treppentour

Pirmasens nennt sich nicht umsonst die „Siebenhügelstadt“. Wie das alte Rom auf sieben Hügeln erbaut, ist das Stadtbild geprägt von zahlreichen Treppen, deren Steigung und Stufenwerk nicht nur die Besucher, sondern auch manchen Einheimischen aus der Puste bringen. Wer aber verweilt, kann durch eine Aussicht belohnt werden, zum Beispiel in das Strecktal oder durch einen Blick über Pirmasens. Insofern ist die Treppentour nicht nur eine bewegungsreiche Tour, sondern auch eine aussichtsreiche und vermittelt das ehemalig landgräfl­iche Unterfangen Ludwig IX., gemäß seines Lieblingsspruchs: „Koste es, was es wolle!“, gegen alle Hindernisse eine Planstadt in unwegsames Gelände zu bauen.

Zerstörung und Wiederaufbau

8. “Zerstörung und Wiederaufbau”: Kriegs- und Nachkriegsjahre in Pirmasens

Der 9. August 1944 und der 15. März 1945 gelten als Schicksalstage für Pirmasens. Kurz nach halb elf Uhr morgens näherten sich am 9. August drei Gruppen alliierter Bomberverbände der Stadt. Die Brandbomben richteten vor allem in der Hauptstraße, rund um die Lutherkirche sowie auf dem Horeb schwere Schäden an. Noch größer waren die Schäden am 15. März, als zwei Drittel des Stadtgebiets zerstört wurden. Der Stadtkern wurde in Schutt und Asche gelegt. Die Stadtführung „Zerstörung und Wiederaufbau“ gibt neben der Zeit des Nationalsozialismus einen Einblick in die verheerende Zerstörung von Pirmasens, aber auch in den Wiederaufbau, der bereits 1948 begann. Schon Ende der 1950er Jahre waren in Pirmasens die meisten Aufbau- und Erneuerungsarbeiten abgeschlossen.

Tierführung

9. Pirmasenser “Tierführung”

Zum Stadtbild von Pirmasens gehört auch die skulpturale Fauna, die zum Teil o­ffensichtlich, zum Teil verborgen das heutige Stadtbild prägt. Neben den bekannten Stieren, deren „Ur-Stier“ am Schloßbrunnen steht, gehören Schwäne, Löwen und andere Tierarten zu den Stationen der Pirmasenser „Tierführung“. Manche der Tiere gilt es auch erst zu entdecken, wie zum Beispiel einen kleinen Elefanten, der sich irgendwo zwischen dem Straßenpflaster verbirgt. Da es mehrere von ihnen gibt, bietet sich der Elefant auch für die kindgerechte „Stadtsafari“ an, bei der die Kinder auf „Entdeckerjagd“ gehen. Die Pirmasenser Tierführung wird durch ihre kindgerechte Auslegung gerne von Familien wahrgenommen.