Altes Rathaus

Sonderausstellung

Sonderausstellungen im Stadtmuseum

„Aus Liebe!“: Frühe Stammbücher und Freundschaftsalben aus dem Bestand des
Pirmasenser Stadtarchivs. Sonderausstellung ab 20. März 2024

Widmung im Stammbuch von Heinrich Korn

Zum Frühlingsanfang zeigt das Stadtmuseum Altes Rathaus eine neue Sonderausstellung, die sich den Stammbüchern und Poesiealben aus dem Bestand des Pirmasenser Stadtarchivs widmet. An ausgewählten Büchern werden die Entstehung, Entwicklung und Besonderheiten von den frühen Stammbüchern aus dem 18. und 19. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit dargestellt. Die reich bebilderte Ausstellung gibt einen Einblick in die Stammbuchkultur – wobei der Begriff „Stammbuch“ nicht mit dem heute bekannten Begriff gleichzusetzen ist, sondern eine eigenständige Form meint, die sich zum Freundschaftsbuch und später zu den heute noch bekannten und geführten Poesiealben entwickelte.

Das älteste Beispiel in der Ausstellung ist das Stammbuch von Heinrich Korn, das dem Stadtarchiv in den 1980er Jahren von privater Hand gestiftet wurde. Das wertvolle Ausstellungsobjekt geht auf die Landgrafenzeit zurück und wurde vom Sohn des landgräflichen Hofbuchbinders Johann Philipp Korn geführt. Über 37 Jahre hinweg beinhaltet das Buch Widmungen sowohl von Pirmasensern als auch von vielen Freunden, die Heinrich Korn während seiner Reisen kennenlernte. Die Widmungen zeigen sich mit Ihren Malereien und Zeichnungen als eigenständige Kunstwerke. Die Widmungstexte, die noch in Kurrentschrift verfasst sind, wurden von den Mitarbeitern des Stadtarchivs übertragen.

Die weiteren Ausstellungsstücke stammen in größerer Anzahl aus dem 19. Jahrhundert, als das Freundschaftsideal der Romantik zu einer Blüte der Stammbücher führte. Vertreten sind bekannte Pirmasenser Familiennamen, wie zum Beispiel die Familie Pfersdorf(f), deren Linie ebenfalls in die Landgrafenzeit reicht. Mit weitläufigen Widmungen und besonderem Bildwerk, das sogar 3-D-Modelle beinhaltet, geben die Stammbücher der Pirmasenserin Maria Erb einen Einblick in die Hoch-Zeit der Stammbücher, die sich mehr und mehr zu Schmuckkästchen der Freundschaft entwickeln.

Neben dem lebendigen Freundschaftsideal geben die Widmungen Einblick in die Lebens- und Wertvorstellungen der Zeit, in den folgenden Büchern auch in die politischen Entwicklungen, so in die Zeit des Kaiserreichs, des Ersten Weltkriegs und des Aufkommens des Nationalsozialismus. Mit verändertem Ton lassen die Widmungen die schweren Zeiten aus Wirtschaftskrise und den kriegsbedingten Sterbefällen in den Familien erahnen. Die Ausstellungsstücke reichen bis in die 1950er Jahre und zeigen in der Nachkriegszeit die wieder aufgekommene Reiselust, denn die Stammbücher und Freundschaftsbücher waren seit je auch Wanderbücher.

Die Sonderausstellung „Aus Liebe!“ – eine oft geführte Widmungseinleitung in den Büchern – ist ab dem 20. März 2024 zu den regulären Öffnungszeiten Di.-So., 14-17 Uhr, in den Sonderausstellungsräumen des Stadtmuseums zu besuchen. Eintritt: 2,50 €. Der Eintrittspreis berechtigt zum Besuch aller Ausstellungen im Stadtmuseum. Kinder/Jugendliche haben in Begleitung freien Eintritt. 

Im Rahmen der Sonderausstellung bietet das Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde (Bezirksverband Pfalz) einen Sütterlinkurs für Anfänger an: Im Seminar lernen die Teilnehmer/innen alte Schriften (Kurrent und Sütterlin) kennen und sammeln erste praktische Erfahrung beim Transkribieren von Quellen. Die Referentin Barbara Schuttpelz geht außerdem auf die Geschichte der Schriftentwicklung ein. Der Kurs richtet sich an Anfänger/innen ohne Vorkenntnisse und findet am Samstag, den 6. April, von 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr im Landgrafensaal, Altes Rathaus, Hauptstraße 26, in Pirmasens statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Eine Anmeldung ist dringend erforderlich. Anmeldungen und weitere Informationen unter Tel. 06331-842299.


Sonderausstellung zu den Revolutionskriegen

Im 1. Untergeschoss des Alten Rathauses wird derzeit eine Sonderausstellung mit Fundstücken und Beispielobjekten aus der Sammlung von Martin Behrendt gezeigt. Alle Fundstücke stammen von den Schlachtfeldern Nothweiler und Trippstadt.

Martin Behrendt beschäftigt sich seit mittlerweile 18 Jahren mit Heimatkunde Schon als Kind wollte er die Geschichte seiner Heimat kennen und verstehen und kam so - durch erste Funde - zur Geschichte der Französischen Revolution, die ihn bis heute beschäftigt.

Inzwischen steht er im regen Austausch mit vielen Sammlern und hat Kontakte bis nach Frankreich, wo er mit dem Museum bei Wattignies zusammenarbeitet. Dadurch konnten Fundstücke identifiziert werden und finden sich in den Vitrinen ausführlich beschrieben.