Zentrale Gedenkstätte am Bahnhofsvorplatz nach dem Entwurf des Künstlers Clas Steinmann, 2014 

Bahnhofstraße 10

Dezentrale Gedenkorte

Bahnhofstraße 10

Gedenktafel an der Bahnhofstraße 10

Anlässlich des 80. Jahrerstages der Deportation süddeutscher Juden in das Camp de Gurs veranstaltete das Stadtarchiv Workshops mit dem Schwerpunkt Gurs. Die Workshops fanden im März, August und September 2020 statt.

An jeweils zwei Tagen kamen die Schulkassen ins Neue Rathaus, um an einer Einführung zum Thema Gurs teilzunehmen. Anhand von Quellen erarbeiteten die Schüler den Ablauf der Deportation bis zu den Lagerbedingungen in Gurs. Am jeweils zweiten Tag wurden nach einer Stadtführung zum Pirmasenser Gedenkprojekt einzelne Schicksale der nach Gurs Deportierten recherchiert, zu denen auch Emma August gehört.

Die nachfolgenden Recherchen zu Emma August übernahmen die Schüler des Immauel-Kant-Gymnasiums: Simon Schiel, Frederic Leiner, Niklas Walter und Jakob Schopp. Zur Recherche nutzten die Schüler Quellen aus dem Pirmasenser Stadtarchiv wie zum Beispiel Meldebücher und Stadtkarten, außerdem Quellen im Internet, wie zum Beispiel geni.com oder die Seite statistik-des-holocaust.de, auf der sich zahlreiche Deportaionslisten befinden.

Corona-bedingt konnte die Gedenktafel leider nicht, wie geplant, gemeinsam vor Ort eingeweiht werden. Die Anbringung fand am 12. April 2021 statt.

Zum Schicksal von Emma August

Emma August wurde am 17. Juli 1885 in Illingen geboren, einer saarländischen Gemeinde im Landkreis Neunkirchen. Ihre Eltern waren Simon und Amalia August, geborene Kaufmann (Geburtsurkunde Illingen, Nr. 272/1885).

Emma hatte nach Recherchen auf  geni.com insgesamt 5 Geschwister. Sie war die Schwester von Albert August und die Halbschwester von Bertha, Moritz, Sara und Lazarus.

Ihr Bruder, Albert August, wurde im Alter von 57 Jahren im Euthanasieprogramm der Nazis in der Tötungsanstalt Hadamar in Mittelhessen ermordet. Das Schicksal der anderen Geschwister ist unbekannt.

Emma August wohnte laut Meldebucheintrag in der Bahnhofstraße 10, am Platz, wo sich heute die „Caramba Tex-Mex-Bar“ befindet. Sie war als Dienstmagd beschäftigt. Ursprünglich stammte sie aus Illingen und wohnte dort in der Adolf-Hitler-Str. 111.

Sie war eine von 15 Jüdinnen und Juden, die im Oktober 1940 von Illingen nach Gurs deportiert wurden. Emma August starb im Alter von nur 55 Jahren in Gurs. Ihre Geburtsurkunde trägt den Vermerk: Gestorben am 4.1.1941 in Gurs, Pyrenäen.