Altes Rathaus

Sonderausstellung

Sonderausstellungen im Stadtmuseum

Neue Sonderausstellung: „Pirmasens im Advent“ bis 21. Dezember 2025

Weihnachtsreklame am Kaufhaus Moster, 1954

Vom 29. November bis zum 21. Dezember 2025 ist im Stadtmuseum Altes Rathaus die Sonderausstellung „Pirmasens im Advent“ zu besuchen.

Die Ausstellung eröff­net einen besonderen Blick auf vergangene Adventszeiten in Pirmasens – auf vertraute winterliche Szenen, die den Zauber der Vorweihnachtszeit damals wie heute spürbar machen. Als Grundlage diente der Adventskalender des Pirmasenser Stadtarchivs, der seit 2023 vom Stadtarchiv auf der Webseite der Stadt Pirmasens veröff­entlicht wird. 24 Türchen zeigen online 24 Ansichten von Pirmasens, mit Bildern von Veranstaltungen, Festen und Ereignissen zur Weihnachtszeit. Ergänzt durch weitere Dokumente und Ausstellungsstücke entsteht so ein stimmungsvolles Bild zur Vorweihnachtszeit. Gezeigt werden zudem bisher nicht ausgestellte Scherenschnitte von Elisabeth Emmler mit winterlichen und weihnachtlichen Motiven. 

Ohne die Nachlässe, die sich im Pirmasenser Stadtarchiv befinden, der Nachlass des PZ-Fotografen Helmut Grüny, die ausführliche Bild- und Postkartensammlung von Julius B. Lehnung, aber auch durch Schenkungen von privater Seite, aus Funden im Fotoalbum oder Kisten auf dem Dachboden, wäre eine solche Ausstellung und damit auch der Adventskalender kaum möglich. Daher gilt der besondere Dank den Pirmasenserinnen und Pirmasensern, die bei solchen Funden an das Stadtarchiv denken, verbunden mit dem Aufruf, gerne das Stadtarchiv zu kontaktieren, bevor solche Schätze Pirmasenser Geschichte verloren gehen.

Auch in diesem Jahr gibt das Stadtarchiv wieder einen Adventskalender heraus, der online abzurufen ist unter: Adventskalender des Stadtarchivs mit Start am 1. Dezember 2025. Freuen Sie sich auf neue Eindrücke und historische Ansichten von Pirmasens zur Vorweihnachtszeit.

Die neue Sonderausstellung ist Dienstag bis Sonntag von 14-17 Uhr im Stadtmuseum Altes Rathaus, Hauptstraße 26 (Fußgängerzone), geöffnet. Der Hauseintritt für Erwachsene beträgt 2,50 Euro, Kinder haben in Begleitung Erwachsener freien Eintritt. Das Ticket berechtigt außerdem zum Besuch der Dauerausstellung „Wald, Schloss, Schuh – die Geschichte der Siebenhügelstadt“, des Scherenschnittkabinetts der Papierkünstlerin Elisabeth Emmler sowie der kleineren Ausstellung zu den Revolutionskriegen mit Leihgaben von Martin Behrendt.


Sonderausstellung zu den Revolutionskriegen

Im 1. Untergeschoss des Alten Rathauses wird eine Sonderausstellung mit Fundstücken und Beispielobjekten aus der Sammlung von Martin Behrendt gezeigt. Alle Fundstücke stammen von den Schlachtfeldern Nothweiler und Trippstadt.

Martin Behrendt beschäftigt sich seit mittlerweile 18 Jahren mit Heimatkunde. Schon als Kind wollte er die Geschichte seiner Heimat kennen und verstehen und kam so - durch erste Funde - zur Geschichte der Französischen Revolution, die ihn bis heute beschäftigt.

Inzwischen steht er im regen Austausch mit vielen Sammlern und hat Kontakte bis nach Frankreich, wo er mit dem Museum bei Wattignies zusammenarbeitet. Dadurch konnten Fundstücke identifiziert werden und finden sich in den Vitrinen ausführlich beschrieben.

Neue Ausstellungsstücke seit Januar 2025

Im Januar hat der Leihgeber Martin Behrendt die Sonderausstellung ergänzt, unter anderem durch die nachfolgenden Objekte:

Martin Behrendt zu den neuen Ausstellungsstücken:

Der Löffel, der das Wappen von König Ludwig XVI. trägt, wurde von einem französischen Soldaten auf dem Schlachtfeld Nothweiler am Hut getragen. Er galt - wie alle Löffel aus meiner Sammlung zu den Revolutionskriegen- als Markenzeichen eines französischen Volkssoldaten, der zu einer Gruppe von Plünderern gehörte.

Die Leute in den Dörfern riefen, wenn solche Soldaten gesehen wurden: „Die plündernden Franzosen kommen!“

Wahrscheinlich gehörte der Löffel ursprünglich einem Adligen und stammte aus dessen Haus, das während der Revolution 1789 von Aufständigen geplündert wurde. Diese These bestätigte mir ein französischer Freund des Museums in Wattignies an der belgischen Grenze.

Das neu hinzu gekommene Kragenschild gehörte einem französischen Offizier der Kanoniere, welcher auf dem Berg bei Bundenthal zwischen dem 12. und 14.9.1793 im Kampf sein Leben ließ. Zu sehen sind auch Teile einer französischen Muskete (Modell 1777, Kaliber 16 mm) - eine Muskete, die auch noch in Napoleons Armee benutzt wurde. Das Bajonett stammt ebenfalls vom einer Muskete M1777.

Die neuen Bilder stellen die St.-Anna-Kapelle bei Niederschlettenbach dar. Während der Kämpfe wurde die Kapelle als Feldlazarett genutzt. Am Eingang, im linken Steinrahmen, ist von einem französischen Soldaten der Name „Abbe 1793“ eingemeißelt - ein einmaliges Zeugnis dieser Schlacht.

Alle Objekte der Ausstellung erzählen Geschichte, die Geschichte meiner Heimat. Was während dieser Zeit passiert ist, darf nicht vergessen werden. Leid und Tod prägten meine Heimat. Darum bemühe ich mich, meine Sammlung anderen Menschen zu zeigen, sodass auch sie verstehen, was hier passiert ist während der Französischen Revolution.