- Leben in PS
- Bürgerservice
- Online Dienste von A-Z
- Bürger-Service-Center
- Standesamt
- Aktuelle Nachrichten
- Veranstaltungen
- Notdienste
- Neu in Pirmasens
- Abfallentsorgung
- Aktuelles
- Abfall-ABC
- Abfallberatung
- Abfallgebühren
- Abfallkalender
- Online Abfallkalender
- Abfuhrtage und -bezirke
- Abfalltrennung & Recycling
- Altkleider
- Biotonne
- Mülltonnen
- Gelber Sack
- Sperrmüll
- Schadstoffmobil
- Wertstoffhof Ohmbach
- Verschenk- und Tauschbörse " Die Gruschelkischd"
- Formulare
- Tipps zur Abfallvermeidung
- Tierkörperbeseitigung
- Was ist wo? Ämterübersicht von A-Z
- Pirmasens Apps
- Kultur
- Kulturprogramm
- Hugo Ball
- Museen und Ausstellungen
- Stadtarchiv
- Gedenkprojekt
- Aktuelles Gedenken
- Projektarbeit
- Dezentrale Gedenkorte
- Albrechtstraße 4
- Alleestraße 16
- Alleestraße 37
- Alte Häfnersgasse 12
- Am Nagelschmiedsberg 8
- Bahnhofstraße 10
- Bahnhofstraße 22-26
- Bitscher Straße 22
- Buchsweilerstraße 15
- Buchsweilerstraße 28
- Burgstraße 10
- Exerzierplatzstraße 13
- Fröbelgasse 7
- Gasstraße 8-10
- Hauptstraße 26
- Hauptstraße 58
- Joßstraße 15
- Kaiserstraße 43
- Klosterstraße 1a
- Maximilianstraße 9
- Ringstraße 36-38
- Schäferstraße 20
- Schloßstraße 21
- Schloßstraße 55
- Schützenstraße 9
- Synagogengasse 3
- Teichstraße 10
- Turnstraße 11
- Volksgartenstraße 12
- Wagenstraße 4
- Walter-Slodki-Platz
- Winzlerstraße 36-40
- Zweibrücker Straße 40
- Rundgang am Stelendenkmal
- Opfer des Nationalsozialismus
- Kultur-Newsletter
- Die Schuhstadt Pirmasens
- Bildung
- Schulen in Pirmasens
- Betreuungsangebot für Grundschüler
- Schulverwaltungsamt
- Volkshochschule
- Deutsche Schuhfachschule
- Hochschule
- Kommunales Studieninstitut KSI
- Stadtbücherei
- Angebote außerhalb unserer Öffnungszeiten
- Kinder-/Jugendbücherei
- LESESOMMER
- VorLeseSommer
- Geschichte der Stadtbücherei
- Fernleihe bestellen
- Ausstellungen und Büchertische
- Interkulturelle Bibliotheksarbeit
- Mediensuche in Bibliothekskatalogen und im Buchhandel
- Onleihe und Streaming-Dienste
- Veranstaltungen für Erwachsene
- Sondersammlungen
- Downloads/Formulare/Informationen/Bankverbindung
- Kontakt/Team
- FAQs
- Links
- Kunstautomat
- Bibliothek der Dinge
- Bildungsbüro
- Lebenslagen
- Familien
- Jugend
- Senioren
- Menschen mit Behinderungen
- Soziales - Sozialleistungen
- Standesamt
- Schiedsamt Streitschlichter
- Gleichstellung
- Friedhofswesen
- Einkaufen
- Planen, bauen, wohnen
- Bauordnung
- Stadtplanung
- Kommunales Bauen
- Stadtentwässerung
- Schornsteinfeger
- Tiefbau - Bauverwaltung und Umweltrecht
- Immobilienportal
- Bauhilfe GmbH
- Stadtteile und Ortsbezirke
- Umwelt, Naturschutz & Klima
- Umweltschutz
- Gewässer - und Immissionsschutz
- Umweltberatung
- Energiesparen und Vorsorgen
- Abfallarm feiern... mobil Spülen
- Umwelttipps...
- Geschenke schön und nachhaltig verpacken!
- Weihnachten konsumfrei
- Rattenbefall vorbeugen
- umweltfreundlich Waschen
- erweiterte Pfandpflicht
- Herbstzeit-Erntezeit
- Schulanfang nachhaltig
- Sommerhitze - was tun?
- Erdbeerzeit
- Earth-Hour 2023
- Welt-Wassertag 2023
- Mehrweg -Angebotspflicht
- E-Waste Day
- sparsame Haushaltsgeräte
- Plastiktütenverbot u Pfand
- Mehrweg - für Umwelt und Klima
- Fallobst entsorgen
- Mikroplastik vermeiden
- Winterquartiere für Gäste im Garten
- Richtig Lüften und Heizen
- Sicherheit bei Schnee und Eis
- Zitrusfrüchte in die Biotonne?
- Energiespartipps
- Bunte Vielfalt statt Tristesse
- Wer summt denn da?
- Trinkwasser schützen
- Sommerzeit - Grillzeit
- Einwegverbot seit Juli in Kraft
- Winterdienst und Streupflicht
- Ernten erlaubt - Aktion Gelbes Band
- Saatgutautomat
- Grünflächenmanagement
- Naturschutz
- Nachhaltigkeit
- Kommunale Wärmeplanung
- Gesellschaft, Freizeit & Sport
- Quartiersmanagement
- Familienzentrum Aufwind
- Spielplätze
- Parks im Stadtgebiet
- Sport
- Demokratie Leben
- 2022
- 2021
- Inklusion und Naturschutz Teil 2
- Natürlich Kinderrechte schützen-1
- Westwall Anlage Gerstfeldhöhe - im Wandel der Zeit
- Alle für Einen-Einer für Alle
- Angekommen
- Demokratie von Anfang an
- Mein Nachbar und ich! Teil 1
- Werte Express Station 2-1
- Konfliktfrei durch den Schulalltag
- Ich bin klein und sag trotzdem-NEIN
- 2020
- 2019
- 2018
- 2024
- Mein Recht auf Gesundheit und Mitbestimmung
- Vortrag: Ahmad Mansour
- Kunst inklusiv macht stark
- Vielfalt in Bewegung
- Vielfalt gemeinsam entdecken
- Gemeinsam für Vielfalt, Toleranz und Frieden
- Du gehörst dazu
- Wert- und gewaltfrei kommunizieren
- Nicht mit mir, sag ich Dir
- Mobbing und Gewalt? Nicht mit mir
- Demokratie lebt vom Diskurs
- Mediation und Inklusion
- Bunte Bücher-zwischen den Zeilen
- Demokratie ist handgemacht
- Vielfalt in Kunst
- Gemeinsam gestalten
- Mo Asumang: Aktive Kommunikation gegen Rassismus
- Willkommen im Wir
- 2025
- Notinsel
- Webcams
- Landesgartenschau 2032
- Förderung der Kinder- und Jugendarbeit
- Verkehr & Parken
- Parkmöglichkeiten / Handyparken
- Straßenverkehr
- Straßenbau und Verkehrswesen
- Verkehrsplanung
- Brand und Katastrophenschutz
- Leitbild
- Bürgerservice
- Tourismus
- Rathaus
- Verwaltung
- Politik und Gremien
- Ordnungsamt
- Presse
- Aktionsbündnis
- Petition
- „Der Bund lässt Städte und Gemeinden in ihrer Not allein“
- Sozialkosten in Städten und Gemeinden steigen um zwölf Prozent
- Neue Schulden in Milliardenhöhe
- Stimmungs-Musik und Finanz-Debatten vor Parteizentralen in Berlin
- Finanzsituation verschlechtert sich dramatisch
- Rekorddefizit seit der Wiedervereinigung
- Bundespräsident
- Pressemappen
- Pressemitteilungen
- Berichte
- Romantische Hochzeit im idyllischen Stadtpark von Pirmasens
- Globale Reichweite für führende Technologien
- Der Jugend gehört die Zukunft: Pirmasens wird „MINT-Erlebnisort“
- IKZ-Modellvorhaben Südwestpfalz
- Stadtjugendamt sucht Pflegefamilien für Babys und Kleinkinder
- Sauber Feiern ohne Abfall: Stadt Pirmasens verleiht Profi-Spülmobil
- Biotechnologie in Pirmasens
- Glasfaserausbau
- Drehgenehmigungen
- Heimatbrief
- Gewinnspiel
- Aktionsbündnis
- Karriere
- Stellenausschreibungen
- Ausbildung
- Bachelor of Arts
- Bachelor of Engineering – Fachrichtung Bauingenieurwesen
- Elektroniker/in
- Erzieher/in
- Fachinformatiker/in für Systemintegration
- Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice
- Gärtner/in GaLaBau
- Hauptamtliche/r Feuerwehrfrau/mann
- KfZ-Mechatroniker/in
- Nachhaltige Betriebswirtschaft (B.A.)
- Steinmetz/in
- Straßenbauer/in
- Tischler/in
- Umwelttechnologe/Umwelttechnologin
- Verwaltungsfachangestellte/r
- Verwaltungswirt/in
- Praktikum
- PS-Digital
- Ausschreibungen
- Städtepartnerschaft
- Wirtschaft
Aktuelles Gedenken
Aktuelles Gedenken
Kranzniederlegung in der Synagogengasse mit Beteiligung von Schülerinnen des Immanuel-Kant-Gymnasiums

© Stadt Pirmasens/Peter Felber
Schülerinnen des Immanuel-Kant-Gymnasiums verlesen am 9. November ihre Texte zum Thema "Gedankensplitter"
Mit rund 50 Teilnehmenden wurde am Sonntag, dem 9. November 2025, dem Pogrom von 1938 gedacht, als auch in Pirmasens Geschäfte geplündert und die 1848 erbaute Synagoge niedergebrannt wurde. Oberbürgermeister Markus Zwick und Pfarrer Artur Noras legten den Kranz zur Erinnerung nieder und Schülerinnen des Immanuel-Kant-Gymnasiums verlasen ihre Texte, die sie unter dem Thema "Gedankensplitter" gemeinsam mit ihren Lehrerinnen, Frau Steffie Sieber und Frau Laura Hallauer, erabeitet hatten.
Ihre Texte, die sich auf die Erfahrungen bisheriger Gedenkarbeit, auf Gespräche mit Zeitzeugen und den Ausstellungsbesuchen im Forum Alte Post und dem Pirmasenser Stadtmuseum gründen, sind hier nachzulesen:
"Gedankensplitter"
vorgetragen von Schülerinnen des Immanuel-Kant-Gymnasiums anlässlich der Kranzniederlegung in der Synagogengasse, Pirmasens, am 9. November 2025
Gedenken heißt für uns, sich im Geschichtsunterricht daran zu erinnern, wie aus einer kleinen, unterschätzten Partei eine gefährliche Diktatur wurde – und wie sehr die Menschen darunter litten, Nach dem Ersten Weltkrieg war Deutschland in einer schweren Krise. Viele waren verzweifelt, arbeitslos und suchten nach Hoffnung. Die NSDAP unter Adolf Hitler nutzte diese Not aus und versprach Ordnung und Stärke. Mit Propaganda und Hass gewann sie immer mehr Anhänger. 1933 übernahm Hitler die Macht und schaffte die Demokratie ab. Für die Opfer begann eine Zeit der Angst und Hilflosigkeit. Jüdinnen und Juden, politische Gegner, Menschen mit Beeinträchtigungen und andere Minderheiten wurden ausgegrenzt, verfolgt und entrechtet. Viele verloren ihre Arbeit, ihr Zuhause, ihre Familie – und schließlich ihr Leben. Sie fühlten sich machtlos, allein und von der Gesellschaft verraten.
Gedenken heißt für uns, zu verstehen, wie es so weit kommen konnte – wie Angst, Lügen und Gleichgültigkeit eine ganze Gesellschaft verändert haben. Nur wenn wir aufmerksam sind, Verantwortung übernehmen und uns gegen Hass, Ausgrenzung und Ungerechtigkeit stellen, können wir verhindern, dass sich Geschichte wiederholt. Erinnerung bedeutet also nicht nur Rückblick, sondern auch Verantwortung für die Zukunft.
Gedenken heißt für uns, sich im Religionsunterricht mit der Geschichte des Judentums auseinanderzusetzen, die eine einzige Mahnung gegen Hass, Rassismus und Antisemitismus Ist. Von der Zerstörung des zweiten Tempels Jerusalem, die zur jüdischen Diaspora führte, über mittelalterliche Pogrome bis hin zum Nationalsozialismus, wo die Verfolgung ihren grausamen Höhepunkt erreichte.
Nach der Machtübernahme Hitlers wurden jüdische Menschen systematisch ausgegrenzt, entrechtet und verfolgt. Durch die Nürnberger Gesetze von 1935 verloren sie ihre Staatsbürgerschaft und Grundrechte. In der Reichspogromnacht 1938 wurden Synagogen zerstört, Geschäfte geplündert und tausende Juden verhaftet. Ab 1941 begann mit der sogenannten „Endlösung der Judenfrage“ der Holocaust, also die systematische Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden in Konzentrations- und Vernichtungslagern wie Auschwitz und Treblinka. Insgesamt wurden etwa sechs Millionen Juden getötet. Nach 1945 war das jüdische Leben in Europa fast vollständig zerstört. Viele Überlebende wanderten nach Israel oder in andere Länder aus. In Deutschland entstand erst Jahrzehnte später wieder eine kleine jüdische Gemeinschaft. Und wieder wurde dieses Volk traumatisiert durch die jüngsten Ereignisse durch die Angriffe der Hamas.
Gedenken heißt für uns, die Zusammenhänge verstehen und eine interreligiöse Toleranz zu leben.
Gedenken heißt für uns, sich der Vergangenheit bewusst zu stellen, ihre Spuren zu verstehen und daraus Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Seit der 9. Klasse setzen wir uns intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus, dem Holocaust und der europäischen Geschichte auseinander.
Auf unseren gemeinsamen Wegen des Erinnerns besuchten wir unter anderem die Synagoge in Saarbrücken, das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof sowie verschiedene Ausstellungen zu den frühen Konzentrationslagern und zur europäischen Geschichte. Besonders berührend war der Livestream mit einer KZ-Überlebenden, die uns ihre persönliche Geschichte erzählte und damit das Unvorstellbare greifbar machte.
Auch Begegnungen mit Zeitzeugen und Fachleuten prägten unsere Auseinandersetzung: Ein Rabbiner gab uns wertvolle Einblicke in die jüdische Geschichte und Religion, während eine Zeitzeugin uns vom Schicksal jüdischer Familien aus Pirmasens berichtete.
All diese Erfahrungen haben uns gezeigt, dass Gedenken mehr bedeutet als das bloße Erinnern an Vergangenes. Es heißt, zuzuhören, nachzufragen und das Erlebte weiterzutragen. Für uns ist Gedenken Auftrag – für Menschlichkeit, Toleranz und den Mut, Verantwortung zu übernehmen, damit sich Geschichte nicht wiederholt.
Gedenken heißt aber auch, an die Menschen zu denken, die von Adolf Hitler und seinen Schergen ausgelöscht werden sollten. Es sollte keine Erinnerung an diese Menschen bleiben, doch das dürfen wir nicht zulassen. Bewegende Schicksale lernten wir in der Ausstellung mit dem Titel „ KZ überlebt“ kennen. Der Fotograf Stefan Hanke fotografierte KZ-Überlebende an den Orten, wo sie unermessliches Leid erleben mussten.
Drei Schicksale haben uns besonders bewegt, und in Gedichten im Stile des poetry slam haben wir uns in die Perspektive des Täters, des Opfers und eines Zuschauers versetzt.
In einem KZ gab es einen Offizier, welcher Frauen aufforderte, nackt vor ihm zu tanzen. Wahrendessen schoss er wahllos auf sie. Trotzdem durften die bis jetzt unversehrten Frauen nicht aufhören zu tanzen. Dieses Ritual eines Offiziers wurde regelmäßig wiederholt.
Aus Sicht des Offiziers:
Sie tanzen für mich, weil ich es will,
Ihr Blick gebrochen, der Raum so still,
Ich hatte die Macht, ich bin das Gesetz.
Ihr Leben nur ein Spielstein auf einem Brett.
Die Leere in mir, sie frisst mich auf,
seit Mutter verschwand, nahm die Liebe den Lauf.
Jetzt nähre ich mich an fremdem Leid.
Mein Herz bleibt dunkel, verhärtet, kalt, bereit.
Die Geschichte eines Zuschauers:
Das Gedicht beschreibt Beobachtungen und Erfahrungen in einer extremen Umgebung. Es schildert die Ankunft in einer Baracke. die Begegnung mit einem Mann. Dessen Tätowierungen Aufmerksamkeit erregen, und eine Aufgabe, die die Erzählerin oder den Erzähler mit unvorstellbaren Bedingungen konfrontiert.Das Gedicht zeigt, wie in einer solchen Situation das Verhalten eingeschränkt und das Überleben oberste Priorität wird.
Aus der Sicht eines Zuschauers:
Als ich ankam, war ich nichts als Schatten - erschöpft, voll Angst, unfähig zu begreifen, was Menschen Menschen antun. In der Baracke: ein Meer leerer Gesichter- Und da – ein Mann, seine Arme: eine Landkarte aus Tinte, bunt genug, das Grau zu durchbrechen. Ein Atemzug Leben. Später – Leder in meiner Hand. „Säubern." Nur dieses Wort. Das Leder war warm. Zu warm. Ich sah die Linien, die Tinte. Ich kannte sie. Seine Haut. Ich wollte schreien. Doch ich schwieg. Und überlebte.
Im folgenden Gedicht erzählen wir die Geschichte eines ehemaligen KZ-Inhaftierten. Der Überlebende berichtete nach seiner Befreiung: Er zog mir die Zunge heraus und schnitt mir das Gaumenzäpfchen ab“ Diese grausame Tat wurde ihm angetan, um zu testen, ob man ohne Gaumenzäpfchen sprechen und leben kann. Danach verlor der Arzt das Interesse an ihm.
Entmenschlichung und Grausamkeit
Wie sie bebt und wie sie schreit.
Als hätte der Teufel mir Glut in den Hals gelegt,
Mit der Zange nahm er meine Stimme
Und schnitt sie schließlich weg.
So wie ich mich erinn`re
Da, worin ich steck
Mein Herz brannte, meine Seele, mein Verstand.
Was einen Menschen dazu bewegt,
Was von ihm verlangt
Wird, vom Teufel jeden Tag,
Damit das Feuer bloß nicht versagt.
Regionale Schicksale und Bezüge zur Ausstellung "KZ überlebt"
Vom 12. September bis zum 9. November 2025 wurde im Forum Alte Post die Sonderausstellung "KZ überlebt" mit 60 eindrucksvollen Portraits von Überlebenden nationalsozialistischer Konzentrationslager gezeigt. Ergänzend zur Ausstellung hatte James Anthony Dahmes in Zusammenarbeit mit dem Pirmasenser Stadtarchiv regionale Schicksale und Bezüge erarbeitet, die hier weiterhin abrufbar sind:
Aus allen Bereichen der Gesellschaft
Zeugnis ablegen
Weiterleben
Widerstand
Vernichtung durch Arbeit
Überleben durch Kunst
Kinder im Konzentrationslager
Medizinverbrechen
Bundesfreiwillige des THWs engagieren sich zum Gedenktag am 27. Januar 2024

© Rebecca Meinhardt/StArchiv PS
Bundesfreiwillige des THWs bei der Führung zum Pirmasenser Gedenkprojekt
Zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus nahmen am 26. Januar 2024 acht Bundesfreiwillige vom THW (Technisches Hilfswerk) eine Führung zum Pirmasens Gedenkprojekt wahr. Mit der städtischen Gästeführerin, Ute Jaquet-Wagner, besuchten sie trotz des schlechten Wetters das zentrale Denkmal und Stationen des Gedenkwegs. Nach der Führung ließen die zwischen 18 und 20 Jahre jungen Menschen dem Stadtarchiv ihre Erfahrungen, Wahrnehmungen und Gedanken zum Rundgang, zur Umsetzung des Gedenkprojekts, aber auch zur schulischen Vermittlung der Zeit des NS-Regimes zukommen. Frau Rebecca Meinhardt, die in der THW-Regionalstelle Neustadt a. d. Weinstraße für den Bundesfreiwilligendienst zuständig ist, hat die Eindrücke der Bundesfreiwilligen zusammengefasst. Demnach war es hilfreich, die allgemeine Geschichte mit der regionalen zu verbinden. Ohne das Regionale und den damit verbundenen Ereignissen vor Ort sei es schwer, ein Gesamtbild zu bekommen und sich mit dem Thema zu identifizieren. Daher seien Gedenkstätten, die die Geschichte vor Ort vermitteln, ausschlaggebend, damit es in Zukunft „nie wieder soweit kommt“.

© Rebecca Meinhardt/StArchiv PS
Aktion der Bundesfreiwilligen in Zweibrücken
Im Anschluss fuhren die Bundesfreiwilligen weiter nach Zweibrücken, um mit einer Aktion die dortigen Opfer des NS-Regimes zu würdigen. Während in Pirmasens Bronzetafeln an den Hauswänden an die Opfer erinnern, gibt es in Zweibrücken Stolpersteine, die von den jungen Menschen gesäubert wurden. Herzlichen Dank auch vom Stadtarchiv für das Engagement und die Rückmeldungen!
Aktives Museum Berlin: "Zwangsräume. Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939-1945". Online-Ausstellung mit Beitrag zur Familie Beiersdorf
Das Aktive Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. und die Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin haben in einem von der Alfred Landecker Foundation geförderten Projekt die Geschichte der Zwangswohnungen untersucht, in die Jüdinnen und Juden in Berlin seit Mai 1939 im Rahmen der nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen eingewiesen wurden.
Anhand von 32 ausgewählten Hausgeschichten erzählt die Ausstellung, wie die Einweisung in diese Wohnungen funktionierte, unter welchen Bedingungen die betroffenen Jüdinnen und Juden dort lebten und was mit den Wohnungen nach den Deportationen der Bewohner und Bewohnerinnen passiert ist. Animierte Karten zeigen die betroffenen Häuser und stellen die Zwangsumzüge der jüdischen Bevölkerung im Stadtgebiet zwischen 1939 und 1945 dar.
Ab 1939 musste fast die Hälfte der jüdischen Bevölkerung Berlins ihre Wohnungen verlassen und umziehen. Sie wurden als Untermieterinnen und Untermieter in Wohnungen eingewiesen, in denen bereits andere jüdische Mieterinnen und Mieter lebten. So wurden Jüdinnen und Juden in Häusern insbesondere in der Innenstadt konzentriert. Zumeist waren diese Zwangswohnungen der letzte Wohnort vor der Deportation und der Ermordung.
Auch eine Pirmasenser Familie, Ludwig und Bertha Beiersdorf sowie Gretel Beiersdorf, verheiratete Jung, denen in Pirmasens in der Exerzierplatzstraße 13 gedacht wird, lebte zu der Zeit in Berlin, in der Alten Schönhauser Str. 4. Hier der direkte Link zur Seite: https://zwangsraeume.berlin/de/houses/alte-schoenhauser-strasse-4
Das Aktive Museum versteht sich als offene Arbeitsplattform und Werkstatt für alle, die sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, ihren gesellschaftlichen Voraussetzungen und ihren Nachwirkungen bis in die Gegenwart beschäftigen wollen.
Workshop zur "Deportation nach Gurs 1940" mit den 10. Klassen des Immanuel-Kant-Gymnasiums

© StArchiv PS
Schülerinnen des Immanuel-Kant-Gymnasiums verlesen ihre "Briefe aus Gurs" während des Workshops
"Briefe aus Gurs"
Vom 3. Juli bis zum 5. Juli 2023 nahmen die 10. Klassen des Immanuel-Kant-Gymnasiums an einem Workshop zum Thema „Gurs“ im Stadtarchiv teil. Nach einer vorbereitenden Stadtführung beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Situation der Jüdinnen und Juden in Pirmasens vor 1940, der Geschichte der jüdischen Gemeinde sowie der Verschickung nach Gurs. Anhand von Zeitzeugenberichten, von Bildmaterial aus Gurs sowie Zeichnungen der Lagerinsassen lernten die Schülerinnen und Schüler die Lagerbedingungen kennen und versetzten sich am Ende des Workshops in die Situation der Inhaftierten, indem sie Briefe aus dem Lager schrieben.
Projektarbeit: Weitere Workshops im Pirmasenser Stadtarchiv

© StArchiv PS
Workshop zum Thema Gurs
Anlässlich des 80. Jahrerstages der Deportationen nach Gurs veranstaltete das Stadtarchiv Workshops mit dem Schwerpunkt Gurs. Workshops waren im März mit der Matzenbergschule und im August und September mit dem Immanuel-Kant-Gymnasium. An jeweils zwei Tagen kamen die Schulkassen ins Neue Rathaus. Jeweils am ersten Tag stand eine Einführung in das Thema Gurs auf dem Programm. Anhand von Quellen erarbeiteten die Schüler den Ablauf der Deportation nach Gurs bis zu den Lagerbedingungen, die in einzelnen Szenen dargestellt wurden.
Eine besondere Einheit für die Schüler der Förderschule Matzenberg lag in der Lektüre von Briefen aus dem Lager. Die Schüler verfassten eigenständige Briefe, die den Alltag des Lagers, aber auch die Hoffnung auf ein Wiedersehen zum Thema hatten. Neben der allgemeinen Thematik der Deportation standen auch die Pirmasenser Schicksale im Vordergrund. Maßgeblich war der Nachvollzug, wie es ist, ausgegrenzt zu werden oder von heute auf morgen verschickt zu werden. Dabei spielten auch haptische Elemente eine Rolle, wie zum Beispiel Kaffeeersatz zu schmecken, oder wie es ist, auf einer schmalen und harten Pritsche zu liegen, wozu Palletten dienten, auf die sich die Schüler legten.

© StArchiv PS
Workshop mit Schülern des Immanuel-Kant-Gymnasiums im Pirmasenser Stadtarchiv, Aug/Sept 2020
Von den rund 30 Schülern des Immanuel-Kant-Gymnasium wurde das Schicksal von Emma August recherchiert, die in der Bahnhofstraße 10 in Pirmasens wohnte. Sie war eine Dienstmagd, die ursprünglich aus Illingen stammte, wo auch ihre Familie wohnte. Nach ihrer Deportation am 20. Oktober 1940 verstarb sie bereits im Januar 1941 im Alter von nur 55 Jahren in Camp de Gurs. Die Recherchen ergaben, dass auch einer ihrer Brüder zu Tode kam. Er wurde im Euthanasieprogramm der Nazis 1941 in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet. Ebenfalls recherchiert wurde das Schicksal der Geschwister Rauner, deren Eltern in der Hauptstraße von Pirmasens eine Konfektionsartikelhandlung betrieben. Alle drei Töchter Bertha, Hedwig und Klara Hilde Auguste wurden nach Gurs deportiert und später im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.

© Immanuel-Kant-Gymnasium
Projektarbeit
Das Stadtarchiv bietet als federführendes Amt im Pirmasenser Gedenkprojekt themenbezogene Workshops für Schulklassen an.
Mehr

© Stadtverwaltung Pirmasens
Rundgang am Stelendenkmal
Der Rundgang am Stelendenkmal führt über 11 Stationen und beinhaltet sowohl das Schicksal der jüdischen Familien als auch die besondere Thematik der jeweiligen Standorte.
Mehr

© StArchiv PS
Dezentrale Gedenkorte
Neben der zentralen Gedenkstätte am Bahnhofsvorplatz konnten inzwischen mehr als 40 Gedenktafeln verwirklicht werden.
Mehr

© StArchiv PS
Opfer des Nationalsozialismus
Liste der Pirmasenser Opfer des Nationalsozialismus
Mehr

