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HIV und andere Infektionskrankheiten:
Gesundheitsamt bietet kostenlose Tests an

Was sind HIV und Aids? 

HIV ist die Bezeichnung für das Menschliche Immunschwäche-Virus. Es wird über Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten übertragen. Symptome können ungefähr zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung auftreten und ähneln einer Grippe. Danach erfolgt eine symptomfreie Zeit, bis das Virus das Immunsystem teilweise über mehrere Jahre hinweg so schwächt, dass vielfältige Beschwerden auftreten. Eine unbehandelte HIV Infektion führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen symptomfreien Phase in der Regel zum sogenannten erworbenen Immunschwächesyndrom Aids, das zum Tod führen kann. Bei rechtzeitiger medikamentöser Behandlung kann der Ausbruch von Aids verhindert werden. 

Durch den längeren symptomfreien Zeitraum besteht die Gefahr, dass eine HIV-Infektion unwissentlich an weitere Personen übertragen wird. Kondome können vor HIV schützen und auch das Risiko für andere sexuell übertragbare Erkrankungen verringern. Dennoch bieten auch Kondome keinen hundertprozentigen Schutz. Es ist also wichtig, eine HIV Infektion frühzeitig zu erkennen. 

Was hat das Gesundheitsamt damit zu tun? 

Bei der Früherkennung und Verhütung von Infektionserkrankungen spielt das Gesundheitsamt eine wichtige Rolle. Grundlage ist das Infektionsschutzgesetz mit dem Ziel, Infektionsgeschehen zu kontrollieren und Ausbrüche zu verhindern. Aktuelle Daten weisen auf den weiterhin bestehenden Bedarf für HIV-Aufklärung in Deutschland hin: Laut Robert-Koch-Institut infizierten sich 2024 in Deutschland rund 2300 Menschen neu mit HIV. Nach Schätzungen des Instituts lebten im vergangenen Jahr in Deutschland rund 97.700 Menschen mit dem HI-Virus.

Kostenlose Beratung und anonyme Tests

Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Südwestpfalz, das für den Landkreis sowie die Städte Pirmasens und Zweibrücken zuständig ist, bietet im Rahmen einer anonymen Beratung kostenfreie Testungen auf HIV, Syphilis und Hepatitis an. Sofern bereits Symptome vorliegen, versucht die Behörde, die Betroffenen an Fachärzte zu vermitteln, um ihnen schnellstmöglich zu helfen.

So läuft die Beratung im Gesundheitsamt ab: Interessierte melden sich telefonisch unter 06331 809-414 und vereinbaren einen Termin. Eine offizielle Anmeldung vor Ort ist nicht notwendig. Es folgt ein sogenanntes Anamnesegespräch, bei dem die zuständige Mitarbeiterin die individuellen Risiken beziehungsweise Wahrscheinlichkeiten einer Ansteckung erfragt und über künftige Präventionsmaßnahmen informiert. Wenn nötig, erfolgt eine Blutentnahme und/oder es wird Urin abgegeben. Die Proben werden an ein Labor weitergeleitet. Der oder die Getestete nennt ein Pseudonym und ein Geburtsdatum und bekommt daraufhin eine Nummer, damit die Laborproben trotz der anonymen Testung eindeutig zuzuordnen sind. Nach rund fünf Tagen kann das Testergebnis beim Gesundheitsamt erfragt werden; bei Bedarf und Interesse wird ein weiterer Termin im Haus vereinbart. 

Was, wenn der Test positiv ist?

Bei positiven Ergebnissen vermittelt das Gesundheitsamt die Betroffenen an Schwerpunktpraxen oder Krankenhäuser mit Virologen und/oder an eine HIV Sprechstunde. Zudem arbeitet das Gesundheitsamt mit der Deutschen Aids-Hilfe zusammen, welche ein breites Angebot bereithält. Die Beratungen und Tests des Gesundheitsamts sind für alle Bürger des Landkreises sowie der beiden kreisfreien Städte kostenlos. 


Weitere Informationen

Weitere Informationen zu HIV, Aids und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen gibt es beim Gesundheitsamt der Kreisverwaltung unter Telefon 06331 809-414 sowie im Internet unter anderem auf www.aidshilfe.de