Zentrale Gedenkstätte am Bahnhofsvorplatz nach dem Entwurf des Künstlers Clas Steinmann, 2014 

Teichstraße 10

Dezentrale Gedenkorte

Teichstraße: Eugen Alexander Mandel und Pauline Mandel

Gedenktafel an der ehemaligen Teichstraße 10

Die Tafelanbringung fand am 9. November 2016 statt im Rahmen weiterer Tafelanbringungen. Insgesamt wurden sechs Stationen aufgenommen, von der ehemalige Teichstraße 10 bis zur Alleestraße 37. Eugen Mandel war der Besitzer des Hauses in der Teichstraße 10. Das Gebäude wurde vor längerer Zeit abgerissen. Heute befindet sich an der Stelle ein Parkplatz. Besitzer des Geländes ist die Stadt Pirmasens. 

Zum Schicksal von Eugen und Pauline (Paula) Mandel
von Frank Eschrich

Abb.: Eugen und Pauline (Paula) Mandel, Sammlung Kennkarten © StArchiv Pirmasens       

Herkunft Eugen und Pauline (Paula) Mandel

Eugen Mandel wurde am 2. April 1872 in Kaiserslautern geboren. Sein Vater Louis Mandel betrieb in Kaiserslautern einen Fruchthandel und war verheiratet mit Rosalia Mandel, geborene Blum[1]. Wann Eugen Mandel von Kaiserslautern nach Pirmasens gezogen ist, ist bisher nicht recherchiert. Allerdings ist auf seinem Kennkartenantrag vermerkt, dass er ab 1892 oder 1893 in Pirmasens wohnte.  

Pauline Mandel wurde am 8. März 1884 als Pauline Brück in Alsenz geboren. Ihre Eltern waren Ma(r)x Brück, geboren am 15. November 1845 in Alsenz, gestorben am 14. März 1903 ebenda, und Klara Brück, geborene Dahlsheimer, geboren am 23. Mai 1843 in Niederkirchen. Das Todesdatum von Klara Brück liegt nicht vor. Die Familie betrieb einen Weinhandel. Pauline Brück hatte insgesamt 7 Geschwister: Johanetta, Emma, Hedwig, Carl, Ludwig, Clementine und Alfred Brück[2]. Eugen und Paula Mandel heirateten am 26. März 1914 in Bingen (s. Kennkartenantrag Eugen Mandel). Die abweichende Angabe im Kennkartenantrag der Paula Mandel konnte anhand der Personenstandsunterlagen der Stadt Pirmasens nicht belegt werden.

Ihr gemeinsamer Sohn Ludwig Mandel kam am 7. September 1916 in Pirmasens zur Welt[3]. Es ist davon auszugehen, dass die Familie spätestens zu diesem Zeitpunkt bereits in Pirmasens gelebt hat. Im Jahr 1981 hat ein Sohn der Mandels im Gedenkzentrum Yad Vashem in Jerusalem Zeugnis über seine Eltern als Holocaust-Opfer abgelegt. Die Unterschrift ist leider nicht zu entziffern. Dies war aller Wahrscheinlichkeit nach Ludwig Mandel, der den Holocaust überlebt hat[4].

Eine Nachkommin aus der Familie Brück hat umfangreiche Daten zu Ludwig Mandel recherchiert und dankenswerterweise dem Stadtarchiv Pirmasens zur Verfügung gestellt. Demnach hat Ludwig Mandel den Zweiten Weltkrieg in der Schweiz überlebt und wohnte in Davos. Von 1947 bis 1958 war er Mitarbeiter des Verbandes Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen und seit 1953 Staatsbürger der Schweiz. Ludwig Mandel ist 2000 in London verstorben.


[1] vgl. „Kaiserslauterer Juden als Opfer der Verfolgung während der Nazizeit“, 1990, Zusammenstellung von Bernhard H. Gerlach und Roland Paul [2] Quelle: Alfred Kopp, Die Dorfjuden in der Nordpfalz, 1968, Verlag Hain [3] vgl. Juden-Liste Pirmasens-Stadt, 17.11.1938 [4] http://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=667588&ind=9